Montag, Juni 24, 2013

Familienausflug in's Kloster Benediktbeuern

Ursprünglich mal als Familientour für den DAV geplant und ausgefallen, habe ich sie als Familientour für den Kindergarten angeboten, was durchaus positives Feedback der Elternschaft einbrachte. (Erneutes Angebot also durchaus möglich ;) )

Vorab sind wir am  23.06.13 mit 3 Familien (4 Erwachsene und 3 Kinder) die Tour abgegangen um Möglichkeiten für die Kiga-Gruppe und auch die kleineren Geschwister auszuloten.


Die Tour beginnt am hinteren Parkplatz beim Kloster Benediktbeuern. Vom Kloster aus folgen wir der Beschilderung „Moosweg 1". Auf dem Weg zum Moorpfad passieren wir im ersten Drittel den schön angelegten Barfußpfad mit dem Vogelbeobachtungsturm, (Wir haben ihn als letztes gemacht). Auf rund 400 Metern geht es über Holzstämme, Steine und durch Weidentunnel.


Auf der Gegenüberlegenden Seite des Barfußpfades befinden sich die Biotope, die man umrunden kann, um allerlei Pflanzen und Tiere zu beobachten. Vorbei am Baumhaus geht es dann auf den Schmetterlingspfad, der uns auf 2,5 km wieder zurück zum Kloster führt. 

Auf dem Weg kam für uns als 1. Station das Biotop. Rund um einen kleinen Teich kann man allerhand endecken.  Von den vielen Libellen einmal abgesehen sind es vor allem die Frösche, die lautstark auf sich aufmerksam machen, sich aber leider seltenst zeigen. Sogar eine kleine Blindschleiche wurde gesehen.



Übersichtspläne zeigen stets gut was es wo zu sehen gibt.

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Auch eine Station mit Stempel steht bereit um sich im Heft einen Stempel einzutragen.


Vorbei geht es an einem Segelflieger-Flugplatz. Hier kann man bei schönem Wetter den Segelfliegern beim Starten und Landen zusehen, was nicht minder interessant für unsere Minis war wie die Natur ;)


Da es die Tage vorher bei uns in Mengen geregnet hatte, gab es überall am Wegrand noch grössere Pfützen und Rinnsale in denen sich Blutegel sichtlich wohl fühlten. Einen Versuch im medizinischen Bereich wollte aber dann doch keiner der Erwachsenen tätigen.


Der Weg zu den Moorwegen ist leider wenig schattig, was bei Sonnenschein doch für die Kinder wie auch die Erwachsenen ganz schön anstrengend ist. Deshalb wichtig, Kopfbedeckung und sehr guten Sonnenschutz nicht vergessen. Aber belohnt wird man mit vielen, schönen Aussichten.


Überall auf den Wegen gibt es Versuche und Spiele für Groß und Klein. Hier kann mit Hilfe eines Trichters testen, wie sich die Geräuschkulisse der Tiere ändert je nachdem in welche Richtung man ihn dreht.


Im Klanggarten gibt es viele Musikinstrumente aus Naturmaterialien, die alle begeistert ausprobiert werden. Manche sind selbst für Erwachsene eine Herausforderung oder so faszinierend, daß man an das Weitergehen erinnert werden muss.


Entlang der Moore und Wiese gibt es immer wieder Bohlenwege,  die man entlang geht um trockenen Fußes weiter zu kommen.


Auch einige Bäume, an denen wir vorbei kamen waren sehr beeindruckend und luden zum Klettern ein.


Auf dem Moorpfad ganz hinten muss man dann schliesslich über Baumstämme weitergehen. Ab hier ist mit Kinderwagen kein Weiterkommen mehr. Diese Art des Gehens ist auf jeden Fall wesentlich lustiger als der langweilige Weg. 


Auch mit einem Floss kann man Wege abkürzen. Mit 3 Erwachsenen und 3 Kindern aber doch eine recht wackelige Angelegenheit beim Rüberziehen. Nasse Füsse lassen sich hier oft nicht vermeiden, was aber eher zur allgemeinen Erheiterung führt. Insgesamt hat das Floss so begeistert das es von uns mehrfach benutzt wurde.



Auf dem Rückweg sind wir als letzten durch den Barfußpfad. Hier kann man ohne Strümpfe und Schuhe einfach in den Schlamm, durch Wasserläufe und verschiedene Untergründe wie Baumrinden etc. durchgehen. Alleine in das Wasser zu steigen ohne zu wissen wie tief es ist und was dort unten alles im Wasser ist, ruft bei so manchem Teilnehmer Abenteuer-feeling herauf ;-) Wenn man aber die erste Scheu überwunden hat, wird der Parcour gerne wieder und wieder durchgangen. Am Schluss gibt es bei einem kleinen Brunnen mit Becken die Möglichkeit den ganzen Schlamm, Holzreste und sonstigen Untergrund abzuwaschen. 

Hier ist auf einem Feld auch die gute Möglichkeit für ein Picknick gegeben, bei dem man die Kinder die aufgestellten Naturspiele ausprobieren lassen kann. Aber auch ein Biergarten im Klosterstüberl kann zum Abschluss als Abendessen gutes bieten. 

Für kleinere Kinder wie meine Tochter würde ich den Weg bis hinter zu den Moorpfaden nicht gehen sondern nur die vorderen Stationen abgehen bis zum Flughafen, da die Tour dann einfach zu viel zu laufen ist und gerade bei Sonne zu heiss. 

Alle Stationen, bei denen etwas ausprobiert werden konnte hat wirklich alle begeistert und sie wurden ausgiebig getestet. Es gibt genug tolle Käfer, Spinnen und sonstige Tiere die man ausdauernd beobachten kann. Und selbst das Seilbinden aus langen Grashalmen hat uns Freude gemacht. Auch die Sationen zum Balancieren oder Schaukeln sind toll und werden lange ausprobiert (vorallem die Affenschaukel, bei der ich es fast jedes Mal geschafft habe das Seil irgendwo hängen bleiben zu lassen)

Alles in allem eine super Tour für Kinder. Je nach Alter gilt es die Länge der Tour zu variieren.

Montag, Juni 10, 2013

Familienwochenende in Bad Hindelang / Oberjoch

Per Zufall stieß ich beim Surfen auf das Hindelanger Bergführerbüro, welches wunderschöne Familientouren und -Workshops anbietet. Details mit allen Angeboten findet ihr hier Hindelanger Berführerbüro . Deshalb machten wir uns am Wochenende 08.-09.06.2013 auf nach Bad Hindelang um dies zu nutzen. 

Wir fuhren also am Samstag Morgen los. Für den Samstag war eine Tour unter dem Motto "Bergindianer" geplant. In Oberjoch angekommen, konnten wir uns etwas umsehen und wurden auch gleich von unserem Häuptling in Empfang genommen. 

Hier die Beschreibung des Bergbüros: 

Auf den Spuren der Bergindianer schleichen wir am 
Bach entlang, vorbei an Totempfählen und verlassenen Indianertipis, immer begleitet von dem 
Adler der über uns kreist und den Trommeln der Krähen-Indianer, die uns verfolgen. Wir 
balancieren über den Baumsteg. Unser Zaubertrank macht uns stark und mutig. 

Die Inka-Seilbahn über den Silbersee bringt uns in unser geheimes Versteck hinter dem 
Wasserfall, wo der Goldschatz vergraben ist. Die Taschen voll mit Nuggets stürmen wir mit 
unserem schrecklichen Schlachtruf in unser schützendes Indianerdorf, wo wir am Lagerfeuer 
mit der Wurst in der Hand unsere Heldentaten erzählen.
Dauer: ca. 4 Std.
Geeignet für: geeignet für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren und Erwachsene / Kinder bis 6 Jahre mit Erziehungsberechtigte.

Wir wanderten also zu unserem Indianerdorf. Dort bekamen wir Indianerkleidung und Kriegsbemalung verpasst. Auch die Erwachsenen. Weiter im Tipi haben wir die Schatzkarte gesucht und uns einen kurzen Überblick verschafft wo wir hin müssen. Nach einem kurzen Kriegertanz gab es nochmal für alle einen Zaubertrank zur Stärkung und los ging es auf Schatzjagd. 

Bei der Seilbahn angekommen fuhren wir nach oben. Dort wanderten wir ein Stückchen bergab in einen Wald. Und ja, es gab noch Schnee!!!!! Beweis siehe anbei. Der Schee hat alle begeistert und wurde gleich zu einer kleinen Schneeballschlacht (naja Ball ist übertrieben) genutzt.



Schließlich erreichten wir den ersten Punkt der Karte. Gemeinsam mit den Kindern wurde anhand eines Bildes der Kreislauf der Natur erarbeitet. Jedes der Kinder wusste etwas und konnte so zum ganzen beitragen, bis der komplette Kreislauf zusammen war und alle Kinder zufrieden.


 Aufgehängte Steinmännchen dienten außerdem als Markierung unseres Weges zum Schatz
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Die Karte trugen und bewachten die Kinder immer abwechselnd und immer wieder wurde der richtige Weg kontrolliert. Die Kinder suchten zusammen die markanten Punkte in der Umgebung wieder und waren so immer auf dem richtigen Pfad. Spielerisch konnte so der Umgang mit einfachen Karten geübt werden. Welche Richtung muss ich gehen? Wo bin ich vorbei gekommen? Wo bin ich jetzt? Und vor allem wo geht es jetzt hin zum nächsten Punkt.


Der schwierigste Punkt war unsere "Schlucht" die wir hinunter mussten um hinter den Wasserfall zu kommen. 


Die Lösung war ein grosser Beutel, der an einem gut gesicherten Seil hinunter hing und als Transportmittel diente. Ein Vater machte den Anfang. Den Schluss machten wieder Erwachsene. Die Kinder wurden von den bereits vorgerutschten Erwachsenen in Empfang genommen.


Als alle angekommen waren, konnten wir uns schließlich hinter den Wasserfall schleichen und dort fanden die Kinder viele kleine Goldnuggets. Diese wurden fleißig eingesammelt und es ging weiter den Pfad entlang. Nachdem wir den Schatz nun gefunden hatten, konnten wir den Abstieg über schöne, sanfte Wiesen starten, die jedoch mehr Löcher hatten also uns lieb war ;)


Am Indianertipi zurück gab es eine Belohnung für die erfolgreiche Schatzsuche. Auf dem Rückweg durch einen Wald hatten alle reichlich Brennholz gesammelt, welches nun zu einem wunderbaren Lagerfeuer angezündet wurde. Alle Kinder (mit Hilfe der Erwachsenen) schnitzen ihre Stöcke noch schön spitz und schnell waren die Würstel aufgespießt und brutzelten über dem Feuer. 


Gestärkt und zufrieden wanderten wir dann wieder zum Ausgangspunkt und somit zu unserem Auto zurück. Da wir nun doch alle etwas müde waren, ging es erstmal in die Pension. Wir übernachteten in einer kleinen, tollen Pension welche wir im Prinzip für uns hatten. Dort wurde noch Spagetti und Sosse gekocht und auf der schönen Terrasse gemütlich gegessen. 

Das Frühstück gestaltete sich ähnlich gemütlich und wir konnten noch Bekanntschaft mit der hauseigenen Schildkröte machen. Ob sie wollte oder nicht, wurde sie von den Kinden reichhaltig gefüttert. 

Für den Sonntag war ein Workshop mit den Kindern geplant. 

Beschreibung des Bergbüros:

Click/Climb Workshop sichern von KindernEs wird ausgebildet: Knoten, Handhabung vom Sicherungsseil, HMS Sicherung, anlegen von Sicherungspunkten, wie sichere ich ein Kind nach. 
Dauer: ca. 2,5 Std.
Geeignet für: Anfänger, Eltern die das sichern von einem Nachsteiger erlernen wollen.
Leistungen: Bergführer, Leihausrüstung: Gurte, Karabiner, Sicherungsseil, Ankerpunkte

Da sich bereits am Morgen schlechtes Wetter ankündigte, fuhren wir zum Bergbüro und fragten, ob wir den Workshop vorverlegen konnten. Da gerade ein Bergführer Zeit hatte, konnten wir auch spontan gleich los und das in unserer Minigruppe.

Nachdem alle mit Klettergurten, Helmen und Klettersteigset ausgestattet waren, ging es los. Etwa eine halbe Stunde wanderten wir bis zum Startplatz der Workshops.

Die Kinder wurden erst mit der Ausrüstung bekannt gemacht. Besonders das Einhängen der Haken des Klettersteigsets wurde ausgiebig geübt. Mit Feuereifer waren die Kinder bei der Sache. Es wurde ein- und ausgehängt. Auch das zusätzliche Sichern mit Bandschlingen und kleinen Rebschnüren wurde besprochen und geübt. Wie diese mit Knoten noch verwendet werden können wurde schön anschaulich erklärt und praktisch eingesetzt.


Nachdem dann noch die Eltern ein kleine Extra-Einweisung bekamen, die das Hintersichern und besondere Sorgfalt mit Kindern unter die Lupe nahm mit praktischen Tipps und Beispielen, durfte endlich geklettert werden. Die Kinder scharrten schließlich schon mit den Füssen. 
Es wurde erst ausführlich, mit Hilfe, das Klettern mit dem richtigen Handling des Klettersteigsets geübt. Dann durften die Kinder alleine mit den Erwachsenen dahinter. Oben angekommen, auch wieder nach unten. 

Immer und immer wieder hing es hoch und runter und die Kinder wie Erwachsenen hatten viel Spaß.


Kaum fertig und nun doch leider zum Rückweg bereit überraschte uns schließlich ein Platzregen mit strömenden Niederschlag. Insofern war es super das die Bergführer hier so flexibel in der Zeit waren. Und da wir unseren Bergführer Hannes dann auch noch für uns alleine hatten, konnten wir optimal zusammen üben und uns vieles erklären lassen.

Nach einem gemütlichen Essen machten wir uns schließlich auf den Heimweg. Müde aber sehr zufrieden stiegen wir in's Auto und erfreuten uns an dem Wochenende.

Zusammenfassend ist zu sagen, es war toll mit Bergführern zusammen etwas zu unternehmen die so auf Kinder eingehen können und jederzeit kompetent und liebenswert mit ihnen umgehen können. Alle Fertigkeiten und Spiele waren optimal auf die Kinder abgestimmt. Alles wurde spielerisch und kindgerecht mit viel Geduld vermittelt. Wir als Eltern wurden mit vielen anschaulichen Tipps unterstützt, die uns sicher noch lange im Gedächtnis bleiben und hoffentlich oft genutzt werden können. Hier war immer zu sehen wie viel Erfahrung dahinter steckt.

Die Bergindianer waren einfach eine wunderbare Kindertour mit viel Phantasie und Spiel. Die Kinder haben sich alles selbst erarbeitet im Team, was alle stolz machte und sie viel Freude daran hatten. Für uns Eltern war es nicht weniger schön. Wir haben gesehen was Kinder gemeinsam doch alles schaffen und uns führen lassen. 

Das wird sicher nicht das letzte Mal sein, daß wir mit den Hindelanger Bergführern etwas unternommen haben.